Sonntag, 17. April 2011

Roter Wendelhalsfrosch

Roter Wendelhalsfrosch(Phrynomerus bifasciatus)

Größe: 4-6 cm.
Lebenserwartung: 4-6 Jahre.
Herkunft: Südlich des Kongo bis Namibia.
Haltung: Kleines Terrarium 60 cm x 40 cm x 40 cm für zwei Tiere.
Bodengrund mind. 6 cm einstreuen. große Wasserschale mit einem Wasserstand von
2,5 cm.
Temperatur: Tags 22-26°C nachts 18-21°C.
Luftfeuchte: Tags 60-80% nachts 90%.
Beleuchtung: Keine extra Beleuchtung verwenden.
Ernährung: Fliegen, kleine Heimchen, Grillen oder Heuschrecken, Wachsmotten und kleine Regenwürmer.
Artenschutz: Nein.

Grüner Baumsteigerfrosch

grüner Baumsteigerfrosch

Leptopelis vermiculatus
L. vermiculatus findet man in den Wäldern Tanzanias bis ca. 1000m Seehöhe in der Nähe von Wasserstellen.
Schwimmhäute und Trommelfell sind gut ausgebildet.
L. vermiculatus hat ein grünes Jugendkleid mit feiner schwarzen Musterung:
Später wechselt die Grundfarbe zu braun mit einem dunkelbraunen keilförmigen Muster, wobei die Grundfarbe auch noch grünlich bleiben kann. Dann sieht L. vermiculatus auch L. flavomaculatus ähnlich.
Männchen: 4-5cm; Weibchen: 6-8,5cm
Terrariumhaltung:
Dicht bepflanztes Feuchtterrarium mit Wasserstelle. Zimmertemperatur (18-25° C)




 

Krallenfrosch

Krallenfrosch

Krallenfrösche (Xenopodinae) gehören zur Gattung der zungenlosen Frösche (Pipidae). In der Natur kommen sie in Afrika südlich der Sahara vor. Sie erreichen eine Größe (ohne die Hinterbeine) von etwa 11-13 cm. Krallenfrösche leben ausschließlich im Wasser. Die zu den Amphibien zählenden Tiere sind Lungenatmer und verlassen das Wasser höchstens, wenn das Gewässer in dem sie leben austrocknet oder sie aus anderen Gründen (zum Beispiel Futtermangel) einen anderen Tümpel aufsuchen müssen. Man nennt diese Lebensweise aquatil. An den drei inneren Zehen haben sie schwarze Hornkrallen. Man nennt Krallenfrösche auch Spornfrösche. Diese Bezeichnung ist allerdings kaum noch in Gebrauch.
Ursprünglich wurden junge Weibchen des glatten Krallenfrosches Xenopus laevis zu Schwangerschaftstests verwendet. Dazu wurde ihnen eine kleine Menge des Harns einer vermeintlich Schwangeren injiziert. Handelte es sich dabei tatsächlich um eine Schwangere, so reagierte der Krallenfrosch, auf Grund der im Urin der schwangeren Frau enthaltenen Hormone, innerhalb von zwei Tagen mit spontaner Eiablage. Das Aquarium wurde für die Dauer des Tests mit einem Tuch abgedunkelt. Da diese Tests häufig in Apotheken durchgeführt wurden, erhielt der Krallenfrosch auch den Trivialnamen Apothekerfrosch und wurde so in Europa bekannt. Heute werden Krallenfrösche neben der Haltung in heimischen Aquarien auch in der Forschung und in Hochschulpraktika verwendet.
Heute sind Krallenfrösche ausführlich (wenn auch noch bei weitem nicht vollständig) erforscht. Man hat mehrere Arten im südwestlichen Afrika gefunden. Weiter unten sind alle Arten und Unterarten aufgelistet.
Der Krallenfrosch erreicht ein Lebensalter von 20 bis 30 Jahren. Meine Nachfrage im Aquazoo Düsseldorf ergab, dass die dort gehaltenen Tiere teilweise (zwei) noch aus dem Ende der 1970er Jahre stammen. Also haben diese Tiere dort bereits ein Alter von etwa 22 bis 25 Jahren erreicht!
Xenopus laevis ist die meisteghaltene Art in heimischen Aquarien. Es ist die anpassungsfähigste und größte Krallenfroschart. Bei der Haltung, Ernährung und Vergesellschaftung der Zungenlosen Froschlurche (Pipidae), zu denen der Krallenfrosch zählt, gilt es einiges zu beachten, wenn man möglichst lange an diesen Pipiden und seinen Mitbewohnern im Aquarium freude haben möchte. Dabei sollte man die natürlichen Biotope (den ursprünglichen Lebensraum) von Xenopus laevis möglichst gut kennen, und sein Wissen auf die Einrichtung des Haltungsbeckens anwenden. Haltungsberichte sind ein wertvoller und wichtiger Bestandteil jeder Internetseite. Natürlich finden Sie auch hier viele Erfahrungen und Beobachtungen zum Thema Krallenfrösche. Die Xenopodinae sind eine faszinierende Tierfamilie, deren Beobachtung und Haltung sich stets lohnt, wenn man an Naturbeobachtungen interessiert ist. Die Aufzucht der Kaulquappen stellt ein faszinierendes Erlebnis für jeden Amphibienfreund dar.
Verhaltensweise und Aussehen:
Der Körper von Xenopus laevis (dieser wird meist auch in Aquaristikhandlungen verkauft) ist eiförmig, der Kopf ist klein. Die Vorderbeine sind recht schwach, die Hinterbeine stark muskulös. Zwischen den Zehen befinden sich Schwimmhäute, zwischen den Fingern jedoch nicht! (Unterscheidungsmerkmal zum Zwergkrallenfrosch.) Der Rücken ist dunkel (barun-grau-grünlich), der Bauch und die Schenkelunterseiten meist beige. Farbänderung: Krallenfrösche können ihre Haut heller oder dunkler färben. Durch bestimmte Hormone werden die Hautzellen dazu veranlasst Farbkörperchen innerhalb der Zelle zu verschieben. Der Krallenfrosch wird dunkler oder heller.
Krallenfrösche sind überwiegend Dämmerungs und Nachtaktiv. Sie suchen im und am Bodengrund nach Nahrung in dem sie mit Ihren Armen Grund aufwirbeln (dabei bewegen sie die Hände zum Maul hin). Leider ist dieses Verhalten nur in besonders weichem Bodengrund wie feinem Sand, oder einem Torf-Sand-Gemisch zu beobachten (der Torf muss mehrere Monate unter ständigem Wasserwechsel gewässert werden, damit er seine stark ansäuernde und Härteverringernden Eigenschaften verliert). Da die meisten Aquarien mit grobem Kies ausgestattet sind beraubt man die Tiere ihres natürlichen Verhaltens.
Interessantes und erstaunliches aus der Welt der Krallenfrösche
Der Gattungsname der Afrikanischen Krallenfrösche "Xenopus" bedeutet so viel wie "Seltsamer Fuß". Das Wort Xenopus setzt sich zusammen aus dem neulateinischen Wort XENOS (Fremder) und dem grieschischen Wort POUS (Fuß). Ähnlich wurde auch der Name für den Octopus gebildet. Man wählte diesen Namen, weil der Krallenfrosch nur an den inneren drei der fünf Zehen schwarze Krallen besitzt Der Krallenfrosch hat vier Finger ohne Schwimmhäute und fünf Zehen mit Schwimmhäuten
Krallenfrösche sind perfekt an ihre aquatile (also ständig unter Wasser lebende) Lebensweise angepasst. Sie können mit Hilfe ihrer kräftigen Beine und großen Füße (mit weiten Schwimmhäuten) in alle Richtungen schwimmen (also auch rückwärts). Die Augen besitzen keine Augenlider. Die Krallenfrösche besitzen keine Kiemen. Sie atmen über Lungen und zum Teil auch über die Haut. Ihre Haut ist sehr empfindlich. Daher sollte man sie nur mit Handschuhen anfassen. Außerdem kann das Hautsekret der Krallenfrösche zu Allergien führen. Wie mir Prof. Grunz von der Uni Essen mitteilte ist er selbst sensibilisiert worden, nachdem er jahrelang diese Tiere ohne Handschuhe in die Hand nahm.
Wie bereits oben erwähnt wurde der Krallenfrosch früher zu Schwangerschaftstest verwendet. In den 1940er Jahren wurde er zu diesem Zweck in den USA eingeführt. Als neue Methoden für Schwangerschaftstest auf den Markt kamen wurden tausende von Krallenfröschen in die Freiheit entlassen. Heute leben viele dieser "Apothekerfrösche" in fließenden und stehenden Gewässern im Südwesten der USA. Durch iher enorme Anpassungsfähigkeit hat man sogar Exemplare der Krallenfrösche in Kolorado, Entwässerungsgräben in Kalifornien, in Nordkarolina, Virgina, Wisconsin und sogar in Kanälen in den Niederlanden gefunden!
Krallenfrösche sind extrem anpassungsfähig. Sie halten selbst Konzentrationen von bis zu 40% Meerwasser aus (dies soll allerdings niemanden dazu animieren seinen Krallenfrosch in einer solchen Salzlösung zu halten). Selbst in Küstenregionen Großbritanniens hat man Krallenfrösche schon gefunden. Die Tiere tolerieren über einen gewissen Zeitraum Temperaturen von 0°C bis 30°C. Die Idealtemperatur für die Haltung liegt aber um die 22 °C und sollte auch eingehalten werden. Kaulquappen des Xenopus laevis tolerieren 10-30 °C. Hier sollte die Temperatur allerdings zwischen 22 und 25 °C liegen. In Wisconsin, Nordcarolina un Virgina überwintern die Krallenfrösche sogar unter Eis!
Es wurde auch schon berichtet, dass Krallenfrösche ein Jahr hungern können ohne zu sterben, und selbst in Gebieten in denen die Teiche für eine Dauer von 8 Monaten fast vollständig ausgetrocknet sind überleben. pH-Werte von 5-9 werden toleriert. Der ideale pH Wert liegt aber im neutralen Bereich (pH 7).
Krallenfrösche sondern Hautgiftstoffe ab, die potentielle Fressfeinde wie zum Beispiel Schlangen abhalten können die Tiere zu verspeisen. Xenopus laevis sondert Substanzen über die Haut ab die antibiotisch und pilzhemmend wirken. Sogar gegen einige Viren ist der Krallenfrosch durch diese Sekrete geschützt. Außerdem haben es Parasiten durch das Hautsekret schwer die Krallenfrösche zu befallen. Der Krallenfrosch in der Natur ist beispielsweise Beutetier für Otter, Kormorane und sogar den Menschen. In Sierra Leone, Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik dienen die Frösche als willkommene Proteinquelle für die Bewohner dieser Gebiete.
Die Nahrung der Krallenfrösche bestet aus einem weiten Spektrum an Beutetieren. Von Insekten und Würmern die am oder im Wasser leben, über kleine Fische bis hin zu anderen Amphibien. Bei Überpopulation tritt häufig Kannibalismus ein, der den Bestand weider reguliert. Es wurde die natürliche Ernährung der Xenopus-Arten erforscht, indem man den Mageninhalt der Froschlurche untersuchte.
Die Parrungssaison in Afrika hat eine Dauer von etwa 10 Monaten. In Kalifornien laichen die Krallenfrösche sogar ganzjährig ab.
Der Name Krallenfrosch ist scheinbar bei einigen Aquaristikhändlern wenig beliebt. Sie lassen sich schmuckhafte Namen wie Albinofrosch, Afrikafrosch, Goldkrallenfrosch oder Breitmaulfrosch einfallen. Diese Namen habe ich an Schauaquarien in Kölner und Düsseldorfer Aquaristikhandlungen gesehen. In den Becken befanden sich Krallenfrösche.
Krallenfrösche besitzen werder eine Zunge noch Zähne. Sie saugen das Futter in ihren Magen. Die Fütterung dieser Tiere ist daher äußerst interessant. Sie stopfen sich das Futter mit ihren Händen ins Maul. Das ganze erfolgt mit einer sehr hohen Geschwindigkeit. Es sieht sehr witzig aus wenn die Frösche fressen. Man könnte meinen sie seien völlig ausgehungert wenn sie sich das Futter einverleiben.
Albinos bei Krallenfröschen: Hier fehlen die Pigmente in der Haut wie sie in der Normalform existieren. Die Augen sind häufig allerdings nicht pigmentlos und erscheinen daher nicht rot (Teilalbinismus). Der Teilalbinismus vererbt sich dominant.

Südlicher- Tomatenfrosch


Südlicher Tomatenfrosch ( Dyscophus guineti)

Allgemeines: Der Tomatenfrosch ist einer der wenigen Frösche , welcher Zähne hat. Er stammt aus dem Regenwald von Madagaskar , wo er in der Erde oder im Laub vergraben auf Beute wartet. Er ist Nachtaktiv und kann gut klettern , zur Verteidigung kann er ein giftiges Sekret über die Haut absondern , so das man nach Kontackt mit dem Frosch darauf achten sollte immer die Hände gründlich zu waschen. Mit 10 cm ist der Tomatenfrosch ausgewachsen. Gerade Jungfrösche reagieren mit Streß oder gar Herzinfakt auf längere " Fangaktionen " , so das man darauf achten sollte den Frosch möglichst schnell und stressfrei ( etwa mittels einer Heimchenbox ) einzufangen. Sollte ein Frosch bereits " gekippt " sein , kann man versuchen ihn wieder zum " leben zu erwecken " , indem man ein Pinnchen warmes Wasser mit einem Teellöffel Zucker verrührt und dem Frosch mit dieser Tinktur überschüttet.
Haltung: die Tomatenfrösche sollten immer zu zweit zusammen leben. Für zwei adulte Tiere eignet sich ein Terrarium mit den Mindestmaß 60x40x40 cm - oder größer. Der Bodengrund sollte aus einem schlammigen Gemisch von Erde und Sand bestehen und etwa 10 cm tief eingefüllt sein ; eine kleine trockene Stelle aus etwa Rindenmolch sollte allerdings auch angeboten werden, desweiteren darf ein größeres Wasserbecken nicht fehlen , jedoch sollte man darauf achten das dieses nicht zu tief ist und dem frosch der Ausstieg nicht schwer gemacht wird , da er im Wasser recht unbeholfen ist. Als Pflanzen für den Wasserteil eignen sich die Wasserpest und Javamoos am besten , für den Landteilv dagegen robuste Kletterpflanzen. Tagestemperaturen von 25°C bis 29°C und Nachttemperaturen von 20°C bis 22°C sollte man dem Frosch bieten , eine Winterruhe entfällt. Die Luftfeuchte sollte konstant bei 70-90% liegen.
Fütterung: Der Tomatenfrosch sollte 2 mal in der Woche mit Heimchen, Grillen , Heuschrecken , Tauwürmern oder nestjungen Mäusen gefüttert werden.



Korallenfinger- Laubfrosch

Korallenfinger-Laubfrosch


der Korallenfingerlaubfrosch ist ein aus Neuginea und Australien stammender Dämmerungs - Nachtaktiver Baumbewohner , welcher in den Regenwäldern seines Herkunftsgebietes lebt und eine Größe von bis zu 8 cm erreicht. Bevorzugt hält er sich in der Nähe von Gewässern auf.
Haltung: Das Terrarium sollte eine Mindestgröße von 60x40x40 cm aufweisen. Eine Wasserschale mit etwa 10 cm hohen Wasserstand , sowie auf die Größe des Baumbewohners abgestimmte Kletteräste dürfen nicht fehlen ! Als nutzbare Fläche kann man auch die Rückwand verwenden , welche man so strukturiert das kleine Plattformen entstehen. Im Terrarium sollten Temperaturen von 25°C bis 28°C tagsüber , sowie etwa 22°C in der Nacht geboten werden , eine Winterruhe entfällt.
Als Pflanzen können robuste Rankpflanzen und Kletterpflanzen , sowie Pflanzen mit großen und kräftigen Blättern , welche die Tiere gerne als Ruheplätze benutzen , angeboten werden. Als Bodengrund ist Rindenhumus ein geeignetes Substrat.
Futter: der Korallenfingerlaubfrosch sollte 2 - 3 mal in der Woche mit großen Heimchen,Grillen , Heuschrecken und nestjungen Mäusen gefüttert werden , auf Abwechslung bei der Fütterung achten , da der korallenfingerlaubfrosch dafür bekannt ist bei nicht genügend wechselndem Futterangebot die Nahrung zu verweigern !


Chinesische Rotbauchunke

Chinesische Rotbauch-Unke ( Bombina Orientalis)

Verhalten & Herkunft : Sie stammen aus dem Asiatischen Berreich und leben in kleinen Gruppen. Die ch. Rotbauchunke ist sowohl tagaktiv , als auch nachtaktiv.
Haltung : Terrarium von 50x40x40 cm aufwärts - wobei etwa 70 % der Gesamtfläche für den Wasserteil gedacht sind. Allgemein wird somit ein Aqua-Terrarium eingerichtet. Dem Klima ihres Herkunftsgebietes nach wird mind. eine Leuchtstoffröhre von nöten sein. Der Bodenteil sollte aus Erde , welche mit Moos überzogen sein sollte bestehen , - der Bodengrund des Wasserbeckens kann einfacher Kies sein. Der Wasserstand sollte mindestens 10 cm betragen , wobei man darauf achten sollte , das der Landteil von den Unken gut zu erreichen ist.
Pflanzen : für den Landteil eignen sich verschiedene Farne und Efeutute , sowie verschiedene Rankpflanzen. Für den Wasserteil eignet sich Javamoos , Wasserhyazinte , sowie die Wasserpest am besten
Ernährung: Die Tiere sollten etwa alle 2 - 3 Tage Futter bekommen , Kaulquappen dagegen täglich ! Sie ernähren sich von kleinen bis mittleren Heimchen , Grillen , Regenwürmern , Kellerasseln, Bachflohkrebsen , Wasserlarven , Mückenlarven und Wiesenplankton.
Überwinterung : nicht unbedingt notwendig - jedoch oft ein Auslöser für die Verpaarung !!! Dazu ab Ende September die Temperaturen langsam runterfahren ( Tageslichtlänge verkürzen ) und die Unken in eine kleine mit ca 3 cm hohen Wasserstand gefüllte Box mit Moosen versehende Überwinterungsbox an einen 5°C-10°C kalten Ort stellen. Im Frühjahr die Temperaturen langsam wieder hochfahren ( Tageslichlänge stundenweise verlängern ) Während der Zeit in der die Unken in der Überwinterungsbox verbringen wird nicht gefüttert , doch werden mehrmalige Kontrollen durchgeführt um sicher zu gehen das die Tiere die Überwinterung schadlos überstehen.


Unsere Amphibien

Spitzkopfnatter


Die Spitzkopfnatter



Größe: bis ca. 2,30 m Gesamtlänge (GL)
Vorkommen: Die Spitzkopfnatter kommt über weite Teile Südostasiens vor und lebt
fast ausschließlich auf Bäumen. Sie benötigt eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit von
70 - 90 % um sich wohl zu fühlen.

Gabunviper

Gabunviper

Die Gabunviper (Bitis gabonica) ist eine Schlangenart aus der Gattung der Puffottern (BitisGray, 1842). Sie lebt in zwei Unterarten in West- und Zentralafrika und gehört mit einer maximalen Körperlänge von über zwei Metern zu den längsten Vipern. Mit einem maximalen Körpergewicht von etwa zehn Kilogramm ist sie zudem die schwerste Giftschlange der Welt, und die Giftzähne der westlichen Gabunviper (Bitis gabonica rhinoceros) sind mit einer Länge von maximal fünf Zentimetern die längsten aller Schlangenarten. Trotz ihrer Größe und ihres sehr wirksamen Giftes ist die Art aufgrund ihrer geringen Aggressivität und der vergleichsweise langsamen Bewegungen medizinisch kaum relevant, durch den Biss verursachte Todesfälle bei Menschen sind bisher nicht bekannt.


Die Gabunviper hat eine durchschnittliche Körperlänge von 1,20 bis 1,50 Metern, kann jedoch auch eine Maximallänge von über zwei Metern erreichen. Die aktuelle Rekordlänge liegt mit 2,05 Metern bei einem Individuum aus Sierra Leone[1]; damit ist die Gabunviper mit einigen anderen Arten wie der Diamant-Klapperschlange (Crotalus adamanteus), dem Buschmeister (Lachesis muta) und der Terciopelo-Lanzenotter(Bothrops asper) eine der längsten Arten innerhalb der Vipern. Aufgrund des sehr untersetzten und schweren Körperbaues erreicht die Art ein Gewicht von acht bis maximal zehn Kilogramm, das selbst von deutlich längeren Giftnattern wie etwa der Königskobra (Ophiophagus hannah) mit über fünf Metern Maximallänge nicht erreicht wird. Die Gabunviper gilt daher als schwerste Giftschlange der Welt. Die Weibchen werden im Regelfall etwas länger als die Männchen, außerdem lassen sich die Geschlechter anhand der Schwanzlänge unterscheiden. Diese beträgt bei Männchen etwa zwölf Prozent der Körperlänge, bei Weibchen nur sechs Prozent.[2]
B. g. rhinoceros
Der wuchtige, dreieckige Kopf der Schlange ist vom Körper durch einen eher schmalen Hals direkt hinter dem Nacken deutlich abgesetzt. Der Hals hat dabei einen Durchmesser, der etwa ein Drittel der Kopfbreite ausmacht. Die Nasalschuppen (Nasalia) sind vor allem bei der Unterart B. g. rhinoceros zu deutlichen Hörnern umgebildet. Die Augen sind sehr groß und im Vergleich zu fast allen anderen Schlangenarten sehr beweglich. Sie sind von 15 bis 21 Circumocularia umrandet und unterhalb der Subocularia mit fünf Reihen kleinerer Schuppen von den Oberlippenschildern (Supralabialia) getrennt. Insgesamt hat die Gabunviper 13 bis 18 Supralabialia und 16 bis 22 Unterlippenschilder (Sublabialia). Die Giftzähne im Oberkiefer sind bis zu fünf Zentimeter lang und damit die längsten bekannten Giftzähne überhaupt. Es handelt sich bei ihnen um die für Vipern typischen, vorn stehenden und ausklappbaren Giftzähne mit innerem Giftkanal (solenoglyphe Giftzähne), die von einer fleischigen Scheide umhüllt sind, welche sich beim Ausklappen zurückzieht und dann die eigentlichen Zähne freigibt. Die Giftzähne sind durch einen Kanal mit den hinter den Augen liegenden sehr großen Giftdrüsen verbunden. Weitere, viel kleinere Zähne sitzen in zwei Reihen auf dem Gaumenbein(Palatinum) und dem Flügelbein (Pterygoid).[2]
B. g. gabonica
Der Körper besitzt an seiner dicksten Stelle 28 bis 46 dorsale Schuppenreihen pro Querreihe. Die Schuppen sind mit Ausnahme der äußersten sehr stark gekielt, die seitlichen Schuppen sind leicht gebogen. Die Bauchseite ist von 124 bis 140 Bauchschuppen (Ventralia) besetzt, wobei Männchen selten über und Weibchen selten unter 132 Ventralia besitzen. Die Analschuppe ist ungeteilt, ihr schließen sich 17 bis 33 Schuppenpaare der Schwanzunterseite (Subcaudalia) an, dabei haben Männchen nie weniger als 25 und Weibchen nie mehr als 23 Paare.[2]
Die Gabunviper ist vor allem im Laub gut getarnt
Eine Grundfarbe ist auf dem Körper der Schlangen nicht zu erkennen, die Färbung setzt sich vielmehr aus einem Mosaik von regelmäßig geformten Flächen zusammen. Der Kopf ist auf der Oberseite cremeweiß. Von den silbrig-schwarzen Augen ziehen sich die bereits erwähnten dunklen Dreiecke abwärts zum Mundwinkel. Der cremefarbene, fast pastellfarbige Bereich reicht über den Nacken und geht über in eine Reihe von ebenfalls in dieser Farbe gehaltenen Rechtecken, die sich auf dem Rücken bis zum Schwanz ziehen. Unterbrochen sind sie von olivgrünen und zentral eingeschnürten Flecken mit einer hellen Begrenzung. In der Einschnürung werden die Flecken durch braune Dreiecke zu Rechtecken ergänzt. Unterhalb dieser hellen Rückenzeichnung sind die Flanken vor allem durch eine Reihe großflächiger hellbrauner Rautenflecken (Diamanten) im Wechsel mit dunklen Dreiecken gekennzeichnet, die unten von einer weißen Zickzacklinie abgegrenzt werden. Unterhalb dieser liegen wiederum braune Dreiecke bis zum Bauch. Die Zeichnung ist individuell leicht variabel, wobei vor allem die Farben etwas unterschiedlich sein können. So kommen insbesondere bei frisch gehäuteten Tieren grünliche, gelbe, bläuliche oder violette Farben vor, und zwischen den Hauptzeichnungen können kleinere Farbflecken in weiß, gelb oder rot vorkommen.
Beide Unterarten der Gabunviper sind sehr farbenfroh gemustert und auf dem Boden liegend durch das Laubmuster sehr gut getarnt. Abgesehen davon, dass sie nicht gemeinsam in einer Region vorkommen, lassen sich die Unterarten vornehmlich dadurch unterscheiden, dass der Kopf von B. g. gabonica im Gegensatz zu B. g. rhinoceros gar keine oder nur sehr kleine hornartige Vergrößerungen der Schuppen auf der Schnauze aufweist. Während die Nominatform vom Auge ausgehend zur Mundöffnung hin zwei dunkle dreieckige Flächen aufweist, hat die westafrikanische Form nur eines dieser Dreiecke. In der sonstigen Körperform und Färbung unterscheiden sich die beiden Unterarten kaum voneinander.

Verbreitung und Lebensraum [Bearbeiten]

Verbreitung der Gabunviper[3]
Die Erstbeschreibung der Art erfolgte an einem Exemplar aus Gabun, wodurch die Schlange sowohl ihren wissenschaftlichen Namen „B. gabonica“ als auch ihren Trivialnamen „Gabunviper“ erhielt (Terra typica). Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst weite Teile des Regenwaldgebietes West- und Zentralafrikas sowie mehrere kleinere, isolierte Areale in Ost- und Südafrika.
Während die Nominatform B. g. gabonica im größten Teil Zentralafrikas sowie im östlichen und südlichen Teil des Verbreitungsgebietes lebt, findet man B. g. rhinoceros nur in Westafrika vom westlichen Ghana über Sierra Leone, Liberia und die Elfenbeinküste bis nach Guinea, außerdem wurde für Togo ein Fund beschrieben. Durch den Dahomey-Gap, einen nahezu waldfreien und trockenen Korridor zwischen den oberguineischen und kongolesischen Regenwäldern, sind die Verbreitungsgebiete der beiden Unterarten vollständig getrennt. Im östlichen und südlichen Afrika sind die Vorkommen ebenfalls lokal sehr begrenzt und vom Hauptverbreitungsgebiet im Kongobecken isoliert.
Die Gabunviper ist eine ausgesprochene Waldart, die vor allem im tropischen Regenwald und dessen Randwäldern lebt. Außerdem lebt sie in Sumpfland, sowohl im Bereich von Stillgewässern als auch im Umfeld von Flüssen oder anderen Fließgewässern. Vor allem in Westafrika wird die Schlange in Kakao- und in Ostafrika in Kaffee-Plantagen in ehemaligen Regenwaldgebieten angetroffen und für Tansania werden Vorkommen der Viper in SekundärwäldernCashew-Plantagen und buschigem Kulturland sowie Dickichten beschrieben. Man findet sie vor allem im Flachland, seltener in Höhen bis zu 1.500 oder sogar 2.100 m NN.

Lebensweise [Bearbeiten]

Die Gabunviper ist eine solitäre, auf dem Boden lebende und meistens nachtaktive Schlange, die vor allem mit der abendlichen Dämmerung aktiv wird. Sie wird gemeinhin als sehr behäbig oder auch lethargisch beschrieben und bewegt sich oft stundenlang kaum von der Stelle. Ihre Fortbewegung erfolgt kriechend, indem sie sich auf ihren Bauchschuppen vorwärts zieht, und sehr langsam. Wird sie gestört, kann sie sich auch kurze Zeit schlängelnd fortbewegen; meistens verharrt sie in dem Fall jedoch bewegungslos oder geht in eine Verteidigungsposition über.
Wird die Schlange sehr stark gereizt und fühlt sich dadurch bedroht, kommt es zu dem für Puffottern typischen Drohverhalten, bei dem sie sich mehrfach aufbläht und die aufgenommene Luft zischend oder mit lauten Knallgeräuschen wieder entlässt. Diese Aufregung kann sehr lang andauern; Hans-Günter Petzold, ehemaliger stellvertretender Direktor und Kurator für niedere Wirbeltiere im Tierpark Berlin, berichtete beispielsweise von einer in Gefangenschaft gehaltenen Gabunviper, deren Terrarium tagelang mit Matten verhangen wurde, bis sich das Tier wieder beruhigt hatte.[4] Wenn die Schlange zubeißt, schnellt der Vorderkörper mit einer solchen Wucht vor, dass das Tier bis zur Hälfte vom Boden abhebt.

Ernährung [Bearbeiten]

Gabunviper verspeist eine Ratte …
… und verschluckt sie vollständig
Die Gabunviper ist ein unspezialisierter Lauerjäger. Sie wartet im Laub liegend und gut getarnt auf potenzielle Beutetiere, die in ihre Reichweite gelangen, und schnappt dann schnell vorstoßend zu. Dabei reagiert sie auf Vibrationen des Bodens oder auf den Geruch des Beutetieres. Beim Zustoßen wurde eine Geschwindigkeit von 23,6 Meter pro Sekunde gemessen, was ca. 85 km/h entspricht.[5]
Den Hauptanteil ihrer Beute machen entsprechend bodenlebende Kleinsäuger aus, insbesondere Nagetiere wieRohrrattenRiesenhamsterrattenVielzitzenmäuse und auch Stachelschweine, aber auch kleine Affen,Fledertiere oder Kleinstböckchen (Neotragus pygmaeus). Außerdem gehören Vögel wie Frankoline oder Taubensowie Frösche und Echsen zu ihrem Beutespektrum. Durch die langen Giftzähne wird das Gift sehr weit in den Körper eingebracht und wirkt entsprechend stark.
Anders als viele andere große Vipern hält sie ihr Beutetier meistens fest, bis es durch die Giftwirkung gestorben ist. Nur selten und bei besonders wehrhafter Beute lässt die Schlange das Beutetier wieder los und sucht es aktiv nach etwa ein bis zwei Minuten, indem sie der Duftspur folgt. Die Beute wird anschließend vollständig verschluckt, wobei sie alternierend durch die Bewegungen des Unterkiefers und der Zähne des Gaumens in den Schlund geschoben wird. Meistens erfolgt dies mit dem Kopf voran, kleinere Beutetiere können jedoch aufgrund der sehr beweglichen Kiefer in fast jeder Lage geschluckt werden.

Fressfeinde und Parasiten [Bearbeiten]

Fressfeinde der Gabunviper sind nicht bekannt. Da die Tiere im Laub sehr gut getarnt und zudem sehr wehrhaft sind, sollte das Spektrum potenzieller Feinde eher gering sein.
Wie die meisten anderen Schlangen werden Gabunvipern jedoch von einer Reihe Parasiten besiedelt. So finden sich in den meisten gefangenen Gabunvipern Zungenwürmer (Pentastomida) der Art Armillifer armillatus sowieBandwürmer der Art Proteocephalus gabonica, die sich auf diese Viper spezialisiert haben. Außerdem finden sich Proglottiden, weitere Bandwürmer sowie Eier der zu den Fadenwürmern gehörenden Spulwürmer(Ascaridae) und Strongylidae in den Kotproben der Tiere.

Fortpflanzung und Entwicklung [Bearbeiten]

Die Balz- und Paarungszeit der Gabunvipern liegt in der Regenzeit und kann entsprechend regional unterschiedlich sein. Die Hauptaktivität liegt im Frühjahr und Frühsommer im Zeitraum von März bis Juni. Wie sich die Geschlechtspartner finden, ist bislang ungeklärt. Man geht allerdings davon aus, dass die Weibchen Geruchsstoffe (Pheromone) abgeben, deren Spur die Männchen folgen können. Die Männchen führen in dieser Zeit Kommentkämpfe durch, wenn sich mehrere Tiere beim gleichen Weibchen treffen. Dabei umschlingen sie sich gegenseitig, um den jeweiligen Gegner zu Boden zu drücken. Diese „Tänze“ werden von einem kontinuierlichen lauten Zischen beider Tiere begleitet, und sehr häufig trennen sich die Tiere, ohne dass ein Gewinner feststeht – in diesem Fall verpaart sich keines der Männchen mit dem Weibchen.
Die Paarung selbst beginnt das Männchen ebenso wie die Kämpfe damit, dass es mit seinem Kopf über den Rücken der potenziellen Partnerin streicht. Wenn das Weibchen eine Paarung zulässt und dies durch Anheben des Schwanzes signalisiert, schlingt sich das Männchen mit dem Vorderkörper um das Weibchen und führt einen der beiden Hemipenes in die Kloake des Weibchens ein, um seine Spermien abzugeben. Die Spermien können vom Weibchen vor der eigentlichen Befruchtung im Genitaltrakt gespeichert werden, dadurch kann die Tragzeit von sieben Monaten bis zu einem Jahr betragen. In dieser Zeit nehmen die Mutterschlangen deutlich an Gewicht und Umfang zu. Bei in Gefangenschaft gehaltenen Schlangen wurden dabei etwa 2,15 Kilogramm Gewichtszunahme beobachtet.
Die Gabunviper ist ovovivipar, bringt also lebende Jungtiere zur Welt, die nur von einer dünnen Embryonalhülle umgeben sind. Die direkt daraus schlüpfenden Jungschlangen haben eine Körperlänge von etwa 24,5 bis 27 Zentimetern bei einem Gewicht von 32 bis 39 Gramm. Der Wurf einer Schlange besteht dabei aus 16 bis zu über 40 Individuen, die Geschlechter sind dabei gleichmäßig verteilt. Bereits nach einem Tag schnappen die Jungschlangen instinktiv nach Beutetieren in der passenden Größe, im Terrarium etwa nach Babymäusen. Die Giftdrüsen und Giftzähne sind bereits voll ausgebildet und funktionsfähig.
Innerhalb von etwa einem Jahr erreichen die Jungschlangen eine Körperlänge von etwa 60 Zentimetern, wobei das proportionale Längenwachstum mit dem Alter abnimmt. Nach zwei Jahren sind die Schlangen etwa einen Meter lang, nach drei Jahren etwa 1,3 Meter. In dem Alter wiegen sie etwa 3 Kilogramm. Über Terrarienversuche konnte ermittelt werden, dass eine durchschnittliche tägliche Nahrungsmenge von 2,1 g/kg Körpergewicht benötigt wird, um ein Wachstum und eine Gewichtszunahme zu erreichen, unterhalb einer Menge von 1,7 g/kg Körpergewicht nehmen die Tiere an Gewicht ab. Nach etwa sechs Jahren ist die Gabunviper ausgewachsen bzw. wächst nur noch minimal, und das Körpergewicht bleibt weitgehend konstant.
Das maximale Alter der Schlangen ist unbekannt, in der Literatur werden allerdings Lebensspannen für gehaltene Schlangen von 10 bis 30 Jahren angegeben. Sollten diese Zahlen zutreffen, handelt es sich bei der Gabunviper gemeinsam mit der Waldkobra (Pseudohaje goldii), der Südafrikanischen Speikobra (Hemachatus haemachatus) und der Waldklapperschlange (Crotalus horridus) um eine der langlebigsten Giftschlangen, für die entsprechende Lebensdaten vorhanden sind.[6] Für die meisten Arten fehlen allerdings entsprechende Daten, es ist also durchaus möglich, dass dieses Maximalalter von vielen weiteren Arten erreicht werden kann.